Das Schwäbische Tagblatt berichtet am 22.8.24 von den Ergebnissen einer Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt des Pestel-Instituts, beauftragt vom Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel. Entsprechend einer Wohnungsbauprognose für die kommenden vier Jahre bräuchte der Kreis Tübingen den Neubau von 1540 Wohnungen pro Jahr. Aktuell würden im Landkreis 1990 Wohnungen fehlen, der Neubau wäre notwendig, um das Defizit abzubauen. Dabei ginge es aber auch darum, „abgewohnte Wohnungen in alten Häusern nach und nach zu ersetzen … bei Nachkriegsbauten, bei denen sich eine Sanierung nicht mehr lohnt“. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 gab es demnach im Landkreis nur für 113 neue Wohnungen eine Baugenehmigung, 2023 waren es im gleichen Zeitraum noch 735 Wohnungen.
Rund 3960 Wohnungen würden laut aktuellem Zensus im Landkreis Tübingen gar nicht genutzt, 3,6% des gesamten Wohnungsbestands. Ein Großteil davon, rund 2220 Wohnungen würden schon seit mindestens einem Jahr leerstehen, viele in einem nicht mehr bewohnbaren Zustand. Als Puffer für Umzüge und Sanierungen wird allgemein von einem notwendigen Leerstand von 3% ausgegangen – wobei es sich dabei um beziehbare oder mindestens sanierbare Wohnungen handeln muss.
Als Gründe für den Leerstand und fehlende Sanierungsmaßnahmen werden vom Pestel-Institut politische und finanzielle Unsicherheiten vermutet.